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Verbindungsweg „Middenmang“ ist frei gegeben

Schon frühere Bürgermeister von Klein Nordende waren bemüht, zumindest einen Streifen auf den Wiesen des ehemaligen Piening- und später Lohmannhofes an Dorfstraße zu erwerben, um dort parallel zum Wischwetterngraben einen neuen Verbindungsweg zu schaffen. In 2020 schien dieser Wunsch nun Realität werden zu können und gleich im Januar 2021 nahm eine extra gegründete AG aus Mitgliedern von Bau- und Wegeausschuss die Sondierungsarbeiten, auch in Bezug auf die Einwerbung evtl. Fördergelder, auf.

Im Sommer 2021 war es dann so weit. Bürgermeister Luitjens konnte für die Gemeinde den Kaufvertrag für gleich 3 Hektar Wiesen südlich des Grabens unterzeichnen. Diese Fläche ist im Gegensatz zu einer neben liegenden durch einen Klein Nordender Investor erworbenen Teilfläche weder im Flächennutzungsplan und noch nicht einmal im Ortsentwicklungskonzept (OEK) als potentielles Baugebiet vorgesehen sondern soll weiterhin ein Teil der sog. „Grünen Lunge“ des Dorfes bleiben.

Die „AG WegeBau“ nahm ihre Tätigkeit wieder auf. Fachplaner bestätigten uns i.R. des OEK, dass der Ausbau eines Fuß- und Wegenetzes in Klein Nordende wichtig sei. Sie stellten heraus, dass der geplante Weg am Wischwetterngraben eine wesentliche zusätzliche Verbindung darstellen würde. Denn trotz zwischenzeitlicher Verbesserungsmaßnahmen sei die Fahrt über Schul- und Dorfstraße für Radfahrer weiterhin nicht unkritisch, die Situation aber kaum weiter verbesserungsfähig.

So findet sich dieser Verbindungsweg mitten im Dorf, der im dem zwischenzeitlich in Eigenregie erarbeiteten „Wegekonzept“ auch als Kernabschnitt der „Lila Route 5“ wieder und soll dazu passend auf Bürgervorschlag den Namen „Middenmang“ tragen. Diese Route soll einmal die Sportanlagen am Liether Wald über Schulhof – Beekenblick – Sandhöhe mit dem Liether Moor verbinden.

Nach Vorlage einer ersten Kostenberechnung von 155.000 € und Zusage des Kreises Pinneberg auf Fördergelder aus dem Radverkehrskonzept von 93.000 € für den Bau eines allen Vorgaben entsprechenden Weges und zusätzlich einer Querungshilfe über die Dorfstraße hin zur Rewe-Seite, beschloss die Gemeindevertretung im Dezember 2021 den Bau und die Freigabe der zusätzlichen Kosten. Flächenerwerb, Planungskosten, Beleuchtung und Kosten für Landschaftsmaßnahmen waren im diesem Konzept leider nicht förderfähig.

Obwohl wir alle wichtigen Behörden, Verbände und Vereine schon sehr frühzeitig einbezogen hatten, gestalteten sich die weiteren Planungen dennoch als oft unverständlich kompliziert. Dass wir uns in diesem Land durch Überregulierung mittlerweile selbst lähmen, bestätigen wohl inzwischen viele. Aber zudem im Genehmigungsverfahren ständig neue Auflagen, drohende Fristen, ausbleibende Entscheidungen und verworfene Zusagen, Personalwechsel in der Bearbeitung, Bestellung von weiteren Sachverständigen usw. führten zu zusätzlichen Schwierigkeiten, auch zu so mancher Frustration und trieben zudem die Kosten in die Höhe. Manchmal habe ich schon nicht mehr ans Gelingen glauben können.

Nach abgeschlossenen Ausschreibungsverfahren konnten am 26. Juni und zweieinhalb Jahren Planung dann endlich die Bauarbeiten, ausgeführt durch die Firma Heinrich Uhl, beginnen. Zunächst wurden als Ausgleich für die Eingriffe in die Landschaft die Uferbereiche des Wischwetterngrabens durch Schaffung von Abflachungen ökologisch aufgewertet. Viel bester Boden musste abgefahren werden. Einen eigentlich damit geplanten Knickwall durften wir nämlich nicht anlegen. Und auch trotz Regenphasen wurden der Weg, die Querungshilfe, eine für die Pflegearbeiten von Bauhof und Sielverband zu öffnende Sperrschranke, damit die Radfahrer nicht unbedacht auf die Dorfstraße einfahren, und eine erleichterte Zufahrt zum Parkplatz Rewe termingerecht und vor allem noch vor Schulbeginn fertig.

Unserem Antrag auf eigentlich fest eingeplante Fördergelder von der AktivRegion Pinneberger Marsch und Geest für Bänke, Mülleimer, Gassistationen usw. wurde leider nicht entsprochen. Hier muss dann noch einmal nachgearbeitet werden. Sechs schattenspendende Hainbuchen als Ausgleich für den gefällten Alleebaum werden im Februar bei den drei Bankstandorten gepflanzt. Die Neueinsaat mit speziellen Saatgut für Feuchtbereiche auf der Grabenseite und insektenfreundlichen Gräsern auf der Wiesenseite erfolgt in den nächsten Tagen wie hoffentlich auch die Beleuchtung für die Querungshilfe. Damit hätten wir grundsätzlich die baulichen Voraussetzungen für einen Fußgängerüberweg (FGÜ als Zebrastreifen) - dann auch mit Vorrang für die zu Fuß gehenden - an dieser Stelle geschaffen. Diesen FGÜ lehnt die Verkehrsbehörde bislang aber genauso ab wie eine Verlängerung der Geschwindigkeits-beschränkung 30 km/h idealerweise bis unter Einschluss der Altentagesstätte.

Wir wünschen uns, dass Sie sich an dem herrlich gelegenen neuen Weg erfreuen und diesen gerne nutzen. Tun Sie dieses mit der gebotenen gegenseitigen Rücksicht. Radfahrer und Fußgänger, Junge und Alte sind hier gleichberechtigt. Und geben Sie der Natur die Chance, sich wieder neu zu entwickeln, damit Menschen, Tiere und Pflanzen an diesem schönen Ort mitten im Dorf ihren gemeinsamen Platz finden und der Dorfcharakter sichtbar bleibt. Betreten Sie also die Randbereiche des Weges nicht und sorgen Sie bitte mit dafür, ihn nicht zu einer ekeligen Hundekotpiste verkommen zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Jens Jacobsen

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