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Geplante S 4 West und die Bahnübergange im Liether Moor

Die Pläne von DB und vielmehr noch vom Land Schleswig-Holstein und Nah.SH, nach Jahrzehnten Stillstand in dieser Sache nun doch wieder eine S 4 West als Express-S-Bahn von Elmshorn auf einen dritten und sogar vierten Gleis in Angriff zu nehmen, sind seit der Vorstellung durch Verkehrsminister Dr. Buchholz im September in Tornesch plötzlich wieder aktueller denn je. Die regionale Presse hatte ausführlich berichtet.

Bei Vorhaben der Bahn eher in Dekaden denkend waren wir doch sehr überrascht, als DB Netz und Nah.SH noch im Oktober an das Amt Elmshorn Land bzw. die Gemeinde Klein Nordende bzgl. der „ Bahnübergänge im Liether Moor“ an uns herantraten, wie es hieß.

Bei einer zukünftig viergleisigen Bahnstrecke mit bis zu stündlich 30 Zugbewegungen in Spitzenzeiten die alten Bahnübergänge zu schließen erscheint sehr naheliegend, denn wegen der dann hohen Zugfrequenzen wären diese ohnehin kaum mehr geöffnet. Die aktuelle Planung ist allerdings, wegen der geringen Abstände der Bahnquerungen zwischen Elmshorn und Pinneberg zukünftig nur noch jede zweite durch ein Ersatzbauwerk zu ersetzen, demnach hinter der Brücke Adenauerdamm in Elmshorn erst wieder eine Brücke auch für den Kfz-Verkehr beim Bahnübergang „Himmel“ am Heideweg.

Schon im Vorwege hatten wir immer wieder argumentiert, dass das Liether Moor und in andere Richtung das Kerndorf für Klein Nordender Bürger*innen, die Landwirte, die Feuerwehr usw. weiterhin erreichbar bleiben müsse und wir mit unserem alten Bahnübergang bislang ganz gut leben konnten. Nunmehr wurde uns der Vorschlag unterbreitet, statt der eigentlich vorgesehenen vollständigen und ersatzlosen Schließung des Bahnüberganges „Lieth“ sozusagen außer der Reihe zumindest für Erholungssuchende und eben für den Radverkehr auch auf einem möglichen Radschnellweg beim Rotenlehm eine Brücke für Radfahrer und Fußgänger zu errichten. Und man hat es eilig, die Entwurfsplanungen sollen bereits 2022 vorliegen. Sicherlich hat dieses auch damit zu tun, dass man es sich ersparen möchte, zahlreiche alte analoge Bahnübergänge nur für eine Übergangszeit an das neue digitale Stellwerk in Hamburg Eidelstedt anzuschließen.

Eine Schließung des Bahnüberganges „Lieth“ würde vieles und vor allem für alle Zeiten grundlegend verändern, woraus sich sicherlich viele neue und interessante Chancen eröffnen aber eben auch Probleme und Risiken ergeben werden. Insgesamt haben wir noch erheblichen Klärungsbedarf und zu wesentlichen Fragen noch zu wenige Antworten erhalten, so dass die Gemeindevertretung die Beratung, geschweige denn Beschlussfassung zu diesem Thema einvernehmlich und kurzerhand wieder von der Tagesordnung ihrer Dezembersitzung heruntergenommen hat. Nah.SH erklärte sich im Anschluss bereit, sich den Fragen der breiten Öffentlichkeit in der nächsten und für den Januar geplanten Sitzung der Gemeindevertretung zu stellen. Diese Sitzung haben wir jedoch wegen der sich immer verschärfenden Coronalage kurzfristig absagen müssen, planen aber eine neue Ansetzung sobald dieses wieder möglich und vertretbar ist.


Mit freundlichen Grüßen

Jens Jacobsen

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