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Brandruine ist Gesprächsthema
Nach dem Brand am Klein Nordender Sandweg: Viele Spaziergänger kannten das historische Reetdachensemble

Von Meike Kamin
KLEIN NORDENDE Das Großfeuer am Klein Nordender Sandweg, bei dem in der Nacht zum vergangenen Sonnabend ein historisches Reetdachensemble (Wohnhaus und Scheune) aus dem 18. Jahrhundert zerstört wurde, ist nach wie vor bei vielen Klein Nordendem Gesprächsthema. Immer wieder bleiben Menschen vor dem Zaun des Gmndstücks stehen und betrachten traurig die Trümmer des ehemaligen Bauernhauses. Der Blick auf das Haus und den Garten, war für viele Bestandteil einer „Hunderunde“, ihrer Lauf- oder Walking-Strecke.
Mit Blick auf das zerstörte Gebäude berichten die Menschen von der besonderen Schönheit von Haus und Garten. Zahlreiche Rosen und weitere blühende Pflanzen, mehrere Sitzgruppen, ein Gewächshaus und viele Dekorationselemente zogen die Blicke der Menschen, die an dem Grundstück vorbeikamen, auf sich. „Man hätte dort ein Gartencafe eröffnen können“, fanden einige von ihnen.
Bei anderen hat das Feuer Kindheitserinnerungen geweckt. „Das reetgedeckte Haus meiner Großeltern ist 1962 abgebrannt. Es war alles kaputt“, so ein Spaziergänger. Wieder andere hatten Tränen in den Augen oder kommentierten: „Wenn ich im Lotto gewonnen hätte, dann hätte ich das Haus gekauft.“ Das historische Reetdachhaus stand nämlich schon eine ganze Weile leer und wurde von einer bekannten Maklergruppe zum Verkauf angeboten.
„Schade um das Haus“, ist auch das Fazit des stellvertretenden Kreiswehrführers Stefan Mohr. Er war nicht nur am Freitagabend als einer der Einsatzleiter vor Ort, sondern kannte das Ensemble mit dem Bauerngarten von Spaziergängen. Mohr erläutert nochmal, dass Reet ein brennbarer Baustoff ist, der je nach äußeren Gegebenheiten schnell brennen kann. Die Nähe zum Wald, die Abgelegenheit des Einsatzortes sowie die aufwendige Wasserversorgung waren für den stellvertretenden Kreiswehrführer rückblickend die Besonderheiten des Einsatzes.
Am Montagnachmittag ging der Feuerwehreinsatz am Sandberg sogar in eine weitere Runde. Spaziergänger entdeckten eine kleine Rauchsäule und alarmierten die Klein Nordender Feuerwehr. Die rückte zunächst mit dem Einsatzleitfahrzeug an, um die Lage zu erkunden. Es folgte ein Löschfahrzeug. Mit einer Wärmebildkamera suchten die Einsatzkräfte nach Glutnestem und löschten diese ab. Die Ursache des Brandes ist noch unklar. Die Polizei ermittelt.