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Beim Fensterputzen hat’s gefunkt

Von Peter Warncke
KLEIN NORDENDE Helma und Harry Drews haben gestern ihre Diamantene Hochzeit gefeiert. Im kleinen Familienkreis hat das Paar seinen Jubiläumstag bei „Von Stamm“ in Uetersen begangen. Aber damit ist noch lange nicht Schluss mit dem Feiern. Denn damit sich der Kreis schließt, geht es dort hin, wo alles begann.
Der 82-jährige Harry Drews: „Zum ersten Mal habe ich meine Helma beim Tanzen im Lokal Jeromin in Heidgraben gesehen“. Dort feiern beide nun ihre große Feier zur Diamantenen Hochzeit, dem 60-jährigen Ehejubiläum, am Sonnabend, 21. März, mit der Familie, Freunden und Bekannten. Jetzt heiß das Restaurant Heidekrug und es kann dort „auf Platt“ in alten Zeiten geschwelgt werden.
So richtig gefunkt hat es, sagt Harry, als er mit seinem Mofa am Dorfladen am Sandweg 179 im Klein Nordende vorbeigefahren ist und dort seine Helma beim Fensterputzen gesehen hat. Da war es um ihn geschehen.
Helma Drews, geborene Koops, wurde am 21. März 1940 in Nordende geboren und hat drei Jahre die Haushaltsschule besucht. Außerdem hat sie im Dorfladen ihrer Eltern geholfen und wurde dort oft mit eingespannt. Ihre Mutter Martha Koops führte am Sandweg 179 - ihrem Elternhaus - ein kleines Ladengeschäft. Ihr Vater Herbert Koops hatte einen Kohlen- und Brennstoffhandel auf dem Hof. Neben Handarbeiten ist Backen immer noch ihre Leidenschaft. Außerdem trifft sie sich regelmäßig mit ihren Freundinnen zum Kaffeeklatsch. Von ihrem Mann wird sie nur liebevoll „Puschi“ genannt.
Harry Drews wurde am 2. Juni 1938 in Ohrabei Danzig geboren. Seine Familie flüchtete, als er drei Jahre alt war, aus Danzig nach Klein Nordende, wo er in der Bür- germeister-Diercks-Straße 13 seine Kindheit verbrachte. Nach seiner Ausbildung von 1953 bis 1956 bei der Blockschmiede Mohr war er bis zu seinem Renteneintritt 2001 bei der Feldmühle in Uetersen beschäftigt.
Er liebt seinen Garten über alles, seinen Grünkohl, die Hühner und jetzt seine Enkelkinder. So gehört er auch immer noch der Schützenbrüderschaft „Weidmannsheil Klein Nordende Lieth von 1919“ an. Außerdem war er lange Jahre in verschiedenen Ausschüssen im Gemeinderat von Klein Nordende tätig.
Die beiden haben zwei Töchter, vier Enkel und drei Urenkel. Ihr liebstes Urlaubziel war 21 Mal der Ort Ried im Zillertal in Österreich. Sie sind auch heute noch ein Herz und eine Seele.
Wenn die beiden ihre Zeit nicht mit ihren Familienmitgliedern verbringen, die allesamt in der Region leben, halten sie sich am liebsten in ihrem Garten auf, dem Elternhaus von Helma im Sandweg in Klein Nordende. Hier genießen sie ihre Blumen und es gibt immer frische Eier von ihren Hühnern.
Ist einer der beiden nicht da, fehlt dem anderen etwas. Gemäß dem Motto, was sich liebt, das neckt sich, gibt es von beiden auch immer wieder den einen oder anderen Spruch. „Das ist immer ein Geben und Nehmen“, sagt die 79-jährige Helma mit einem Grinsen.